„Bboy for Life“ wurde 2012 von Nadus Films produziert und das interessante Filmprojekt dreht sich um das soziale Leben der Breakdancer in Guatemala, die von einer instabilen Sicherheitslage geprägt ist. Die Stadt in Zentralamerika wird beherrscht von Brutalität und Gewalt zwischen verschiedenen Jugendbanden, Gangs und Organisationen. Diese Situation ist vegleichbar mit der Lage in den Favelas von Rio De Janeiro. Jugendliche haben hier in den kritischen Brennpunkten der Stadt in vielen Fällen und auf aufgezwungene Weise keine andere Wahl, als sich den Gangmitgliedern anzuschließen in der Hoffnung, durch Zusammengehörigkeit mit der Gang Schutz zu suchen. Ein fataler Irrtum, der durch Schutzgelderpressung auf der einen Seite und durch das brutale Vorgehen der Polizei gegen die Jugendlichen zum Tragen kommt.
Bboy for Life zeigt die Lebensumstände der Breakdancer auf
In diesem Umfeld entstand das interessante Dokumentarprojekt Bboy for Life mit Breakdancern aus Guatemala City, die unter schwierigen Verhältnissen aufwachsen und der Gewalt zu trotzen versuchen. Die Breakdance Gemeinschaft ist für die Kids mehr als eine gewaltlose Form der Lebensgemeinschaft. Sie ist für sie Zufluchtsort und Familie zugleich, die allerdings durch die schwierigen Verhältnisse im Ghetto, wo die Gewalt am stärksten ausgeprägt ist, erschwert wird. Bei Bboy for life stehen zwei B-Boys und ein ehemaliges Mitglied einer Gang als Protagonisten im Fokus, die tagtäglich mit den schwierigen Verhältnissen zurechtkommen müssen.
Die Verfilmung einer Welt, in der tagtäglich Menschen der Gewalt ausgesetzt, zeigt auf eindrucksvolle Art ein realistisches Szenario und sollte vor allem Zuschauer zum Nachdenken anregen. Anders als sonstige Tanzdokumentationen steht nicht nur der Tanz und die Übungsstunden für die großen Performances im Blickpunkt, sondern vielmehr die Lebensumstände der Tänzer, die tagtäglich darauf hoffen, nicht Opfer von Gewalttaten zu werden. Und die Zuschauer erfahren bei bboy for Life durch die authentische Darstellung mehr über das Leben der Kinder in Guatemala City.
Hier ist ein kleiner Filmtrailer dazu:
Breakdance als Mittel gegen die Gewalt?
Breakdance entstand in New York nicht etwa in Tanzzentren oder auf Bühnen, sondern auf den Straßen der New Yorker Ghettos und ist seit seiner Entstehung auch eine Form der Gewaltlosigkeit. Statt Prügel und verbale Attacken wird der Gegner in Battles herausgefordert. Auf der Tanzfläche entstehen Rivalen, aber gleichzeitig auch Freundschaften, wo Werte wie Respekt, Toleranz und Mitmenschlichkeit zum Ausdruck kommen. Und das zeigt Bboy for Life in besonderer Art und Weise, wo sich die Breakdancer untereinander als Freunde und Familienmitglieder ansehen.
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