Unter dem großen Hauptthema „African HipHop – a Lesson for European Democracy?“ wird in Hamburg am 06.02.2015 mit dem Musik- und Tanzprojekt Political Bodies das internationale Symposium zur Auseinandersetzung mit der Hip-Hop Kultur eröffnet. Die deutsch-mexikanische Choreografin Yolanda Gutiérrez sowie Dramaturg Jens Dietrich setzen unter den Klängen von DJ Zen Jefferson senegalesische Breakdancer in Szene, die inspiriert durch die in Senegal 2011 entstandenen Massenprotestbewegungen in einer Tanzaufführung auf tänzerische Ebene auf politische Missstände aufmerksam machen. Zu sehen ist das Stück im Kampagnel, einer Location für Theater-, Tanz und sonstigen Performance Veranstaltungen. Die Uraufführung ist schon am 04.02. zu sehen. Hier ist ein cooler Trailer dazu:
Der Eintritt für das zweitägige Symposium mit den vielfältigen Programmen ist kostenlos (vgl. http://www.kampnagel.de/de/programm/african-hiphop–a-lesson-for-european-democracy/?datum=&id_datum=3285 ) und lediglich für das Showprogramm „Political Bodies wird ein Eintrittspreis verlangt.
Hintergrund von Political Bodies
Hintergrund und Inspiration dieser Tanzaufführung war vor allem der politische Massenprotest in Senegal 2011, wo zehntausende Menschen u.a. gegen die von der Regierung vorgeschlagenen Gesetzesentwürfe zur Änderung der Wahlgänge vorgehen, wo zum Wahlsieg statt 50% nur noch 25% nötig gewesen wären. Die damalige Regierung um Senegals Ex-Präsident Abdoulaye Wade war mit innenpoltischen Problemen in Bevölkerung (Armut, Hungersnot, Stromaufall) und der anhaltenden Unzufriedenheit konfrontiert, setzte aber das Ziel des Fortbestehens der Regierung angesichts der Präsidentschaftswahlen 2012 zur obersten Priorität. Und ein friedlicher Massenprotest vor der Nationalversammlung, die durch die Opposition sowie Künstlern und Rappern unterstützt wurde, machte der Regierung einen Strich durch die Rechnung (vgl. auch http://www.kas.de/senegal-mali/de/publications/23256/ ). „Y’en a marre“ (deutsch: es reicht) war eine damalige Parole der Bewegungen und eine klare Ansprache an die Missstände.
Hip-Hop Kultur und Politik in Senegal sind zwar nicht ein, zeigen aber seit Jahrzehnten große Schnittstellen. Die HipHop Szene in Dakar genießt in Afrika auch außerhalb der afrikanischen Grenzen eine große Reputation. Künstler wie Daara Jo der Moussa Lo sind nur zwei der zahlreichen Vertreter. Hier ist eine interessante Doku von rumbakali:
Political Bodies: Auseinandersetzung mit der afrikanischen Tanzkultur
Bei der zweitägigen Veranstaltung, bei der neben politischen Diskussion auch tolles Shows, Workshops, Beatbox Battles auch Tanzbattles zu sehen sind, treffen wichtige Vertreter der deutschen Hip-Hop Szene auf Vertreter von Senegal und den USA. Die Tickets für „Political Bodies“ kosten 15 Euro (ermäßigt 8 Euro) . Wer sich für Hip-Hop Kulturen anderer Länder interessiert und auch einen Einblick in die interessante Welt der Politik in Afrika erhalten will, dem empfehle ich die Veranstaltungen!
Mehr Infos zu Political Bodies darunter hier !
foto: ©kampnagel.de