Was ist bei Satire alles erlaubt?

Breakdance Welt

Nachdem sich immer wieder Satiriker über Breakdance und andere Themen lustig machen, haben wir uns einmal gefragt, was eigentlich erlaubt ist und wo die Grenzen sind. Wir erinnern uns mit Schauern daran, als der Bodybuilder Kevin Wolters auf YouTube Breakdance lernen wollte. Satire darf natürlich lustig sein, darf Tatsachen verdrehen, aber gehören dazu auch Beleidigungen?

Auffällig ist, dass viele Satiriker derzeit ganz gut verdienen und sich ein kleines Vermögen ansparen konnten. Die Branche boomt. Im TV und den Streaming Portalen gibt es dabei kaum noch Tabus. Meistens geht es direkt unter die Gürtellinie, das erzielt die meisten Klicks. Bestes Beispiel ist Felix Lobrecht, der mit seinen 31 Jahren schon ziemlich viel verdient. Dabei war er vor dem Geschäft mit der Satire als Breakdancer und Sportler unterwegs. Heute fasziniert er mit Poetry-Slam Auftritten, in denen es oft um die Unzufriedenheit in seiner damaligen Ausbildungszeit als Fitnesskaufmann ging.

Das darf Satire

Nach dem deutschen Gesetz darf Satire heute praktisch alles. Grenzen sind kaum gesetzt, das schließt auch satirische Beleidigungen mit ein. Allerdings muss es sich tatsächlich um Satire handeln, eine Botschaft muss also direkt vorhanden sein. Wird jemand angegriffen, muss die Menschenwürde gewahrt bleiben. Was das heißt, wird aber sehr unterschiedlich bewertet. Ein Politiker oder ein Staatsmensch (denken wir an den Vorfall mit der Türkei) hat eine geringe Hemmschwelle, da es sich um eine öffentliche Person handelt. Wird hingegen eine Privatperson mit der Satire aufs Korn genommen und beleidigt, gibt es große Einschränkungen.

Somit sind geschmacklose und auch überspitze Äußerungen erlaubt, solange konkret ein Missstand damit thematisiert werden kann. Es zählt also nicht die Beleidigung, sondern die Gesamtbetrachtung. Auch die Sozialen Medien müssen sich daranhalten und dürfen nicht einfach einen Tweet sperren, wenn dieser auf den ersten Blick beleidigend wirkt oder gegen politische Richtlinien verstößt. Als damals der Account von dem Kolumnist Hillenbrand gesperrt wurde, zwang das Landgericht die Aufhebung der Löschung. Twitter musste dem nachgeben.

Sobald Satire jedoch keine Botschaft enthält, also auf keinen Missstand aufmerksam macht, wird es schwierig, wenn Grenzen überschritten sind.

Knossi als Beispiel

Wer ist Knossi? Den Entertainer Knossi kennen die meisten vermutlich besser unter dem bürgerlichen Namen Jens Heinz Richard Knossalla. Als Satire Sänger tritt er häufig in Mallorca auf. Er überfällt schon mal gerne bei YouTube eine Tankstelle und ist auch als Pokermoderator bekannt. Dabei wurde er schon mehrmals verklagt, da seine Komik nicht jedem gefiel. Zuletzt erst aktuell von PETA, die sogar eine Anzeige gegen den Entertainer erstatteten. Satiriker haben es also nicht leicht. Wenn sie jemanden beleidigen oder aufs Korn nehmen, müssen sie mit rechtlichen Reaktionen rechnen.

Die guten alten Entertainer von damals, die sich selbst aufs Korn nahm oder die Gesellschaft im Allgemeinen, ohne einen Bezug auf korrekte Persönlichkeiten zu nehmen, sind leider fast alle ausgestorben. Wenn Knossi nun also einen Breakdancer in seine Satire verpackt und ihn unter die Gürtellinie angeht, kommt es am Ende darauf an, wie das Gesamtwerk aussieht. Eine Entscheidung, die von Gericht zu Gericht unterschiedlich beurteilt werden kann.

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