Breakdance, auch bekannt als B-Boying oder Breaking, hat seinen Ursprung in den Straßen der Bronx, New York City, in den frühen 1970er Jahren in den USA. Was einst als Ausdruck der urbanen Jugendkultur begann, hat sich zu einer weltweiten Bewegung entwickelt, die die Grenzen von Kunst, Sport und Kultur sprengt.
Die Anfänge: Eine neue Ausdrucksform entsteht
Die Entstehung von Breakdance ist eng mit der Hip-Hop-Kultur verbunden, die sich in den 1970er Jahren in den sozialen Brennpunkten von New York City formierte. Diese Stadt, bekannt für ihre Einzigartigkeit und ihren unverwechselbaren Charakter, war der perfekte Nährboden für eine solche Bewegung. New York, das oft als Schmelztiegel der Kulturen bezeichnet wird, zog Menschen aus der ganzen Welt an, die ihre Träume und ihre kulturellen Einflüsse mitbrachten. Diese multikulturelle Mischung prägte die Musik, die Mode und schließlich auch den Tanz, der als Breakdance bekannt wurde.
In einer Zeit, in der Gewalt und Drogen das Straßenbild vieler Viertel prägten, suchten junge Menschen aus verschiedenen ethnischen Hintergründen nach einer Möglichkeit, ihrer Frustration und Kreativität Ausdruck zu verleihen. Viele von ihnen waren Einwanderer oder stammten aus Familien, die erst kürzlich nach New York gezogen waren. Die Vielfalt ihrer kulturellen Einflüsse spiegelte sich in der Art und Weise wider, wie sie sich in der Musik und im Tanz ausdrückten. Breakdance bot eine Plattform, auf der sie ihre kulturellen Wurzeln mit den urbanen Einflüssen der Stadt verbinden konnten.
Für junge Menschen, die in New York aufwuchsen, war Breakdance nicht nur eine Form der Selbstbehauptung, sondern auch eine Möglichkeit, sich innerhalb ihrer Community Respekt und Anerkennung zu verschaffen. Der Tanzstil, der eine Kombination aus akrobatischen Bewegungen, rhythmischen Schritten und improvisierten Tänzen darstellt, ermöglichte es ihnen, auf eine friedliche Art und Weise Rivalitäten auszutragen und gleichzeitig ihre Kreativität zu zeigen.
Besonders für diejenigen, die ein Auslandsjahr in den USA und spezielle in New York verbrachten, bot die Hip-Hop-Kultur, und insbesondere der Breakdance, eine einzigartige Gelegenheit, in die lokale Kultur einzutauchen und Teil dieses pulsierenden, kulturellen Austauschs zu werden. New York, mit seiner dynamischen Atmosphäre und der ständigen Präsenz von Kunst und Musik auf den Straßen, war der ideale Ort, um sich in dieser Kunstform auszudrücken und gleichzeitig die Vielfalt der Stadt zu erleben.
Der Aufstieg in den 1980er Jahren
In den 1980er Jahren erlebte Breakdance seinen ersten großen Durchbruch, als er durch Filme wie „Beat Street“ und „Breakin'“ einem breiteren Publikum bekannt wurde. Tanzgruppen wie die Rock Steady Crew und die New York City Breakers wurden zu Ikonen, und Breakdance fand seinen Weg in die Popkultur. Diese Zeit markierte auch den Beginn der internationalen Verbreitung des Tanzes, als amerikanische Tänzer bei Wettbewerben und Shows auf der ganzen Welt auftraten. Viele Breakdancer haben die Szene in den USA geprägt. Darunter finden sich folgende Namen:
- Crazy Legs (Richard Colón) – Mitglied der Rock Steady Crew, eine der einflussreichsten Figuren in der Breakdance-Szene.
- Ken Swift (Kenneth Gabbert) – Ebenfalls Mitglied der Rock Steady Crew, bekannt für seine innovativen Footwork-Techniken.
- Mr. Wiggles (Steffan Clemente) – Mitglied der Rock Steady Crew und Electric Boogaloos, bekannt für seinen Popping-Stil und seine Beiträge zur Breakdance-Kultur.
- Storm (Niels Robitzky) – Ursprünglich aus Deutschland, aber stark mit der US-Szene verbunden, insbesondere durch seine Zusammenarbeit mit amerikanischen Crews.
- Lilou (Ali Ramdani) – Weltweit anerkannter B-Boy, der mehrmals den Red Bull BC One gewonnen hat und eine starke Verbindung zur US-Szene hat.
- RoxRite (Omar Delgado Macias) – Einer der erfolgreichsten B-Boys der Welt, bekannt für seine Präzision und Technik, Red Bull BC One Champion.
- Born (Lee Jung Min) – Ursprünglich aus Südkorea, aber stark in der US-Szene verwurzelt, Mitglied der Mighty Zulu Kings Crew.
Diese B-Boys haben durch ihre individuellen Stile und Leistungen maßgeblich zur Entwicklung und Popularisierung von Breakdance beigetragen.
Breakdance als globales Phänomen
Im Laufe der Jahrzehnte hat sich Breakdance weiterentwickelt und ist heute ein integraler Bestandteil der weltweiten Tanzszene. In den USA bleibt die Szene lebendig und innovativ, mit zahlreichen Wettbewerben, Events und einer aktiven Community, die weiterhin neue Trends und Techniken hervorbringt. Besonders in Städten wie New York, Los Angeles und Miami blüht die Breakdance-Kultur, wo sie eng mit anderen Elementen der Hip-Hop-Kultur verbunden bleibt.
Der Weg zu den Olympischen Spielen
Ein Meilenstein in der Geschichte des Breakdance war die Ankündigung, dass es erstmals bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris als Disziplin vertreten sein wird. Dieser Schritt hat die Tanzform auf ein neues Niveau gehoben und ihr eine Anerkennung verschafft, die sie lange verdient hat. Amerikanische B-Boys und B-Girls bereiten sich bereits darauf vor, ihr Land auf der globalen Bühne zu repräsentieren und erneut zu zeigen, dass die Wurzeln des Breakdance tief in den Straßen der USA verankert sind.
Die Zukunft des Breakdance in den USA
Die Zukunft des Breakdance sieht vielversprechend aus. Mit zunehmender Anerkennung und Unterstützung, sowohl innerhalb der Tanz- als auch der breiteren Sportwelt, stehen die Chancen gut, dass Breakdance in den USA weiterhin florieren wird. Die nächste Generation von Tänzern ist bereit, die Tradition fortzusetzen, indem sie die Geschichte respektiert und gleichzeitig neue Wege geht. Breakdance bleibt nicht nur ein Tanz, sondern auch eine Bewegung, die Generationen inspiriert und eine Brücke zwischen Kulturen und Gemeinschaften schlägt.
Von den Straßen der Bronx bis zu den Olympischen Spielen – Breakdance hat eine bemerkenswerte Reise hinter sich, und die USA bleiben das pulsierende Herz dieser dynamischen und faszinierenden Kunstform.